Mikroplastik aus der Kleidung: So wäschst du klüger
Mikroplastik ist ein Begriff, der in den letzten Jahren bekannt geworden ist. Er beschreibt Plastikteilchen, die kleiner als fünf Millimeter gross sind. Die winzigen Fasern gelangen in das Ökosystem und richten dort grossen Schaden an.
Jeder Waschgang produziert Mikroplastik
Mikroplastik entsteht auf verschiedene Arten - unter anderem eben auch beim Waschen. Kleidung aus synthetischen Materialien geben bei jedem Waschgang Mikroplastik ab und das nicht zu knapp: Eine Studie der britischen Universität Leeds hat festgestellt, dass sich pro Waschgang 500’000 bis sechs Millionen Mikroplastikfasern aus der Kleidung lösen. Als synthetische Materialien gelten Kunstfasern, die auf fossilen Brennstoffen basieren. Besonders populäre Vertreter in unserer Kleidung sind Polyester oder Nylon, die beide aus Erdöl hergestellt werden.
Das Problem ist, dass die Filter der Kläranlagen, diese winzigen Stücke nicht fassen können und sie so ins Abwasser gelangen. Auf Mülldeponien oder in der freien Natur verrotten Plastikabfälle sehr langsam: Sie sind nicht biologisch abbaubar und zerfallen während hunderten von Jahren in immer kleinere Mikroplastikteilchen.
Mikroplastik schadet der Umwelt und dem Menschen
Die Verbreitung auf unserem Planeten ist enorm. So haben Forscher Mikroplastikstücke auch in abgelegenen Gegenden wie der Antarktis und sogar in der Plazenta von schwangeren Frauen gefunden. Das zeigt auf, dass Mikroplastik nicht nur für die Natur eine echte Gefahr darstellt, sondern dass sich die Fasern in unserem Körper ansammeln.
Gelangen die Mikroplastikteilchen über Flüsse und Seen ins Meer, lagern sich Schadstoffe daran ab. Die Meeresbewohner schlucken die Teilchen, was ihrem Verdauungssystem schadet. Daraus entsteht eine Negativspirale, die Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem hat. Auch wir essen Fisch, der mit Mikroplastik belastet ist. Welche Folgen das für den Mensch und seine Gesundheit hat, ist noch nicht vollständig geklärt.
Vier Tipps, um Mikroplastik beim Waschen zu reduzieren
Wenn du beim Waschen einige Tipps beherzigst, kannst du den Mikroplastik minimieren. Eine absolute Lösung für das Problem ist das nicht, aber jede Reduzierung hilft mit.
1. Synthetische Kleidung auslüften
Mit jedem eingesparten Waschgang sparst du Wasser und Strom, ausserdem senkst du auch die Anzahl der Mikroplastikfasern, die sich aus der Kleidung löst. Deshalb sollte Shirts, Pullover und Hosen aus synthetischen Fasern wie Polyester oder Nylon nicht gleich in die Waschmaschine geworfen, sondern aufgehängt und ausgelüftet werden. (Mehr Tipps zum nachhaltigen Waschen / Link)
2. Ein Shirt weniger
Unsere Schränke quellen über von Kleidungsstücken, die wir kaum tragen. Es sind die synthetischen Fasern, die die billige Massenproduktion und damit unseren Überkonsum überhaupt möglich gemacht haben. Nachhaltige Kleidung ist jene, die wir lange tragen. Wenn du aber ein neues Kleidungsstück wirklich benötigst, setze besser auf biologisch abbaubare Naturfasern - am besten aus biologischem Anbau.
3. Washo statt Waschmittel mit Mikroplastik
Auch viele herkömmliche Waschmittel enthalten Mikroplastik - das macht jegliche Anstrengungen zunichte. Bei Washo setzen wir daher auf eine Formel, die ohne Mikroplastik auskommt: Dir, der Natur und den Tieren zu liebe!
4. Mit Innovationen gegen Mikroplastik
Mittlerweile gibt es Filter für Waschmaschinen, die einen Teil der Mikroplastikfasern abfangen. Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Waschbags: Die Wäsche kommt in den Sack und wird damit gewaschen, der Bag hält ähnlich wie die Waschmaschinenfilter einen Teil der Teilchen zurück. Der gesammelte Mikroplastik wird dann mit dem Hausmüll entsorgt.